Dank guter Ernährung und immer besserer medizinischer Versorgung ist uns immer längeres Leben vergönnt.
Wer unter Bismarck mit 70 in Rente ging, konnte im Schnitt mit sieben weiteren Jahren rechnen. Heute sind es mit 65 schon 20 Jahre.
In 2100 werden wir beim Rentenantritt mehr als 30 Jahre vor uns haben.
Damit passt aber das 1889 von Kaiser Wilhelm II verkündete Rentenkonzept nicht mehr. Ein Ruhestand – 3/4 so lang wie die Lebensarbeitszeit – ist nicht zu finanzieren.
Längeres Leben scheint Bedrohung.
Panik vor Altersarmut beherrscht die Debatte.
Wie reagieren die Parteien?
Sie verdrängen – oder – fordern Umverteilung von Reich zu Arm und belasten Kinder und Enkel durch Schuldenaufnahme.
Das ist verweigertes Denken.
Längeres Leben ist ein Geschenk unserer Zivilisation – Nutzen wir die Chance!
Das fängt damit an, dass wir uns der Wirklichkeit stellen:
Wir können die Alten nicht im Glauben lassen, dass sie das Geschenk unserer Gesellschaft, ein längeres Leben in relativer Gesundheit in Anspruch nehmen können, ohne sich durch Mehrarbeit oder Konsumeinschränkung angemessen an den Kosten zu beteiligen.
Wissenschaftler tun es: So die wesentliche Empfehlung des Jahresgutachtens 2016 des Sachverständigenrates: „Eine weitere Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters ist notwendig.“ Aber offenbar ist keine akzeptable Lösung. Die Grundfrage aber wird gar nicht behandelt:
Ist es wirklich die Idealvorstellung für 25 Millionen Menschen, jahrzehntelang müßig zu sein und zuzuschauen, wie ihre Kinder und Enkel das Geld verdienen, von dem sie leben?
Auch wenn natürlich der berühmte Dachdecker mit 68 nun wirklich nicht mehr aufs Dach geschickt werden kann, so verfügen viele Alten doch über kreative Fähigkeiten, die wir nutzen können und die sie auch einbringen würden, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Es geht also darum, unsere Chance tatsächlich zu nutzen, das Grundkonzept des dritten Lebensabschnittes neu zu denken und dann zu organisieren.
Es geht also darum, unsere Chance tatsächlich zu nutzen, das Grundkonzept des dritten Lebensabschnittes neu zu denken und dann zu organisieren.
Das ist nicht einfach, deshalb: